Verunreinigtes Trinkwasser aufgrund unzureichender Hygienebedingungen ist Auslöser von gefährlichen Krankheiten wie Cholera und Typhus. Im letzten Jahrhundert war auch in Remscheid mangelnde Hygiene die Ursache für viele Krankheiten. Die Sterblichkeit konnte mit Einführung der Kanalisation schlagartig gesenkt werden. Die Zahl der Typhustodesfälle verringerte sich in Remscheid um 90%, nachdem um 1900 mit der Kanalisierung begonnen wurde.
Diese Tatsache scheint ganz in Vergessenheit geraten zu sein, obwohl wir gerade jetzt wieder erleben, was es bedeutet, wenn eine Krankheit sich rasant ausbreitet.
Die globalen Lebenswelten sind sehr unterschiedlich. In Deutschland gehören Krankheiten aufgrund mangelnder Sanitäreinrichtungen der Vergangenheit an. Und vielleicht regt sich bei manch einem Dankbarkeit, verbunden mit Wertschätzung gegenüber der öffentlichen Daseinsvorsorge und den Mitarbeitenden, die diese umsetzen. Wichtig wäre, wenn diese Wertschätzung einher gehen würde mit der richtigen Nutzung der Toilette, die heutzutage vielfach als Mülleimer missbraucht wird.
Allein in Remscheid landen jährlich 663 Tonnen Müll in der Kläranlage. Das sind 5,8 Kilogramm Müll pro Einwohner:in. Die Technischen Betriebe Remscheid (TBR) machen mit ihrer Abwasserkampagne „Tatort Toilette – nur wir ins Klo!“ aufmerksam auf das, was nicht in die Toilette gehört. Allem voran gehören Feuchttücher in den Mülleimer, denn nichts ist ekeliger, als damit verstopfte Pumpen auseinander bauen zu müssen.