Auch der für seinen erfolgreichen Waldumbau ausgezeichnete Remscheider Stadtwald bleibt von den Auswirkungen des Klimawandels nicht verschont und leidet. Aufgrund der anhaltenden Dürre und der Borkenkäferschäden der vergangenen Jahre sind an vielen Stellen im Stadtwald Fichten abgestorben. Selbst einzelne alte Buchen und Eichen fallen mittlerweile der Trockenheit zum Opfer.
Um Gefährdungen durch Astabbruch und Baumsturz zu vermeiden, müssen ab der zweiten Augustwoche im Stadtwald erneut abgestorbene Fichten entnommen werden. Betroffene Flächen werden damit langfristig für die anstehende Wiederbewaldung vorbereitet. Die Maßnahmen betreffen unter anderem das Waldgebiet an der Eschbachtalsperre, Bereiche an der Lenneper Panzertalsperre sowie Wälder im Bereich Hohenhagen und Westen/Grund.
Ausgeführt werden die Arbeiten von städtischen Forstwirten sowie von Forstunternehmen mit Holzerntemaschinen. In den betreffenden Bereichen kann es zeitweise zu Wegesperrungen und Einschränkungen der Betretung für den Erholungsverkehr kommen. Sperrungen sind leider unvermeidlich, etwaige Umleitungen werden dort, wo es möglich ist, eingerichtet und sollten unbedingt beachtet werden.
Die Entnahme abgestorbener Bäume erfolgt insbesondere dort, wo Straßen, Wege oder Wohnbebauung benachbart sind. Hier müssen Gefährdungen durch herabfallende Äste oder umstürzende Bäume verhindert werden. Abgestorbene Bäume werden allerdings überall dort, wo es möglich ist, auch gezielt im Wald belassen. Sie sind ökologisch wertvoll für den Arten- und Biotopschutz, bieten Lebensraum für viele Vögel, Insekten und Pilze und sind stets wichtiger Bestandteil des ökologischen Waldumbaus, der in unserem Stadtwald seit über 20 Jahren praktiziert wird. Die Umsetzung einer ökologischen Waldbewirtschaftung hat in vielen Wäldern Remscheids sichtbare Erfolge in Mischung und Strukturvielfalt hervorgebracht. Im Jahre 2019 wurde auch aus diesem Grund unser Stadtwald mit dem Preis für vorbildliche Waldbewirtschaftung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und des Umweltministeriums NRW ausgezeichnet.
Der fortschreitende Klimawandel erfordert für das Team des Stadtforstamtes und für die vielen betroffenen privaten Waldbesitzenden auch zukünftig Geduld und einen langen Atem. Jedes Jahr werden mehr als 30.000 junge Laub- und Nadelbäume als neue zukünftige Waldgeneration gepflanzt. Die Dimensionen des Schadensausmaßes der vergangenen Jahre stellen allerdings eine echte Generationenaufgabe dar die bisherigen Fichtenflächen erfolgreich und langfristig zu einem klimastabileren und artenreichen Mischwald zu entwickeln.
Die jetzt wieder anstehenden Forstarbeiten werden voraussichtlich bis Anfang Oktober andauern.
Ansprechpartner für die Maßnahmen in den Forstrevieren sind:
- Forstrevier Süd-West, Eschbachtalsperre, Stephan Nöh (Email: noehtbr-infode), Tel.: 0151- 147 38 257
- Forstrevier Nord, Lüttringhausen und Lennep, Lothar Benkel (Email: benkeltbr-infode), Tel.: 0151- 147 38 258