Der Branchenverband „bitkom“ (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V.) hat den so genannten Smart City Index (Digitalranking aller deutschen Großstädte) am 08. Oktober 2020 vorgestellt.
Die Erhebung und Bewertung der Themenbereiche (Verwaltung, IT- und Telekommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität, Gesellschaft) wird jährlich fortgeschrieben. Nach dem überaus enttäuschenden Ergebnis im Jahr 2019 mit Platz 79 von 81 Großstädten rangiert die Stadt Remscheid in diesem Jahr nur unwesentlich besser auf Platz 77.
In Teilbereichen sind sowohl im Ranking als auch in den jeweiligen Indexwerten Verbesserungen festzustellen, aber auch schlechtere Ergebnisse bei anderen Themen.
Themenfelder: | Rang 2019 | Rang 2020 | Index 2019 | Index 2020 |
Gesamt-Index | 79 | 77 | 27,4 | 28,98 |
Verwaltung | 76 | 70 | 31 | 37,94 |
IT und Kommunikation | 60 | 68 | 45,7 | 31,04 |
Energie und Umwelt | 79 | 68 | 18 | 26,24 |
Mobilität | 80 | 70 | 14,7 | 27,57 |
Gesellschaft | 65 | 76 | 27,8 | 22,11 |
Der vollständige Bericht mit allen Einzelergebnissen und bewerteten Parametern kann auf der Internetseite von „bitkom“ wie folgt eingesehen werden:
https://www.bitkom.org/Smart-City-Index-2020 (Öffnet in einem neuen Tab).
Das Ergebnis ist aus Sicht der Verwaltung weiterhin sehr unbefriedigend.
Die Stadt Remscheid als Bestandteil der Digitalen Modellregion im Bergischen Städtedreieck hat Ende Mai 2020 den endgültigen Förderbescheid des Landes NRW erhalten und direkt mit der Umsetzung der Maßnahmen begonnen. Geplant war der Projektstart für Anfang 2020, erst nach der Bewilligung der Fördergelder konnten die Beauftragungen der extern beteiligten Fachfirmen vorgenommen werden. Die Bereitstellung eines Serviceportals mit weiteren digitalen Angeboten (z.B. „Mängelmelder“), die Veröffentlichung einer „Remscheid App“ sowie weitere Aktivitäten der Verwaltung auch außerhalb dieses Förderprojektes (z.B. Relaunch der Homepage, Breitbandausbau), sowie andere Maßnahmen innerhalb des Konzerns Stadt Remscheid, sind in Bearbeitung, erfordern einen langen Atem und sind möglicherweise noch nicht in die Bewertung des Smart City Index eingeflossen.
Erfolge zeigen sich dort, wo von langer Hand Maßnahmen gut vorbereitet und umgesetzt werden; als Beispiel sei hier genannt die „Social Media Präsenz“ mit einer verhältnismäßig guten Bewertung. Hier waren intensive Vorbereitungen erforderlich und die Früchte der Arbeit zahlen sich erst später aus.
Es ist damit zu rechnen, dass die ersten sichtbaren Ergebnisse aus den Projekten der Digitalen Modellregion im ersten Halbjahr 2021 an den Start gehen.
Weiterhin sollen (auch für die Bewertung) relevante gesellschaftliche Themen wie z.B. Bürgerbeteiligungsplattformen geplant und umgesetzt werden.
Unabhängig davon wird die Stadt Remscheid ihren Einfluss weiterhin geltend machen in den Themenbereichen, die nicht zwangsläufig im Aufgabenbereich der „Kern-Verwaltung“ liegen. Die (schlecht) bewerteten „Sharing-Angebote“ (Carsharing, Bike-Sharing, E-Scooter-Angebote etc.) sind sicherlich Bestandteil einer smarten City, das Bereitstellen entsprechender Angebote für die Stadtgesellschaft ist dann jedoch abhängig von der Nachfrage und den durch (private) Anbieter angebotenen Ressourcen.
Die Stadt Remscheid wird ihre „Hausaufgaben“ erledigen und die begonnenen Projekte entsprechend den auf den Weg gebrachten Strategien zur digitalen Stadt und zum eGovernment zügig umsetzen, so dass den Bürgerinnen und Bürgern, den Unternehmen und allen anderen Anspruchsgruppen baldmöglichst ein erweitertes digitales Angebot, welches auch mobil genutzt werden kann, zur Verfügung steht.