Wenn Coronainfizierte ihre Kontaktpersonen, die sich möglicherweise mit dem Virus angesteckt haben, nicht benennen, sind der Gesundheitsbehörde vorerst die Hände gebunden. Infektionsketten können so nicht erkannt und durchbrochen werden. Schlimmstenfalls wird die Infektion unerkannt weitergetragen. Angesichts der hohen Infektionszahlen, mit denen auch Remscheid wieder zu kämpfen hat, ist das ein wahren Schreckensszenario. Ist doch die konsequente Kontaktpersonennachverfolgung nachweislich eine der wesentlichen Säulen im Kampf gegen das pandemische Geschehen. Doch was tun? Vielleicht hilft hier ein deutlicher Appell an den gesunden Menschenverstand.
Jeder und jedem sollte klar sein, dass es für Falschangaben oder das Weglassen von Personenkontakten empfindliche Bußgelder regnet. Doch hier scheinen einige darauf zu setzen, dass ihre Unwahrheiten nicht auffallen. Hierauf sollte man sich allerdings nicht verlassen – und besser auf die Kreativität der Kontaktpersonennachverfolger setzen. Nicht umsonst sind sie genau hierfür ausgebildet. Ihrem geschulten Auge und ihrer Hartnäckigkeit entgeht so schnell nichts.
Wer außerdem mit falschen Angaben das Infektionsgeschehen in unserer Stadt nach oben treibt, muss sich auch den Vorwurf gefallen lassen, alle Anstrengungen zur Bekämpfung der Pandemie zu konterkarieren. Unsere Stadtgesellschaft hat sich bislang sehr kämpferisch gezeigt und sich ganz überwiegend vehement und geschlossen an die Schutzregeln gehalten. Und das, obwohl das für viele auch persönlichen Nachteil bedeutet. Diese gemeinsamen Anstrengungen zunichte zu machen, ist einfach nur verantwortungslos und unsolidarisch. Deswegen gilt auch bei der Ermittlung von Kontaktpersonen: Seid ehrlich, helft bei der Durchbrechung der Infektionsketten, schützt nicht andere aus falscher Besorgtheit vor Quarantänen, verhelft uns zu weniger Infektionen! Nur so haben wir Hoffnung auf die gemeinsame Rückkehr in einen Alltag, wie wir ihn vor Corona hatten!