Klimaschutzstrategie

Der Rat hat die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes im Februar 2014 beschlossen. Der Gutachter schlägt dabei Leitziele zur CO2-Minderung in Remscheid vor: Die Stadt Remscheid sollte sich konkrete, überprüfbare Ziele zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes setzen. Dabei ist über 2022 bis 2030 hinaus auch eine längerfristige Perspektive einzuplanen. Daher sollte die Stadt Remscheid sich sowohl quantitative als auch qualitative Leitziele setzen. Als Leitziele werden gegenüber dem Jahr 2011 empfohlen:

• Die örtlichen CO2-Emissionen werden bis 2022 um 14 Prozent gegenüber 2011 gesenkt, bis 2030 um 20 Prozent.
• Der Strombedarf in Remscheid sinkt bis 2022 um 5 Prozent; eine Reduzierung um 10 Prozent bis 2030 wird angestrebt.
• Der Energiebedarf für Wärmenutzungen in Haushalten in Remscheid sinkt bis 2022 um 15 Prozent, bis 2030 um 30 Prozent.
• Der Anteil örtlicher erneuerbarer Energien am jeweiligen Strombedarf steigt bis 2022 auf 3,5 Prozent, bis 2030 auf 5 Prozent.
• Der Anteil erneuerbarer Wärmeerzeugung inklusive Abwärmenutzung am jeweiligen Wärmebedarf steigt bis 2022 auf 5 Prozent, bis 2030 auf 10 Prozent.
• Der Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung am Strombedarf steigt bis 2022 auf 5 Prozent, bis 2030 auf 10 Prozent.
• Effizienzsteigerung und Klimaschutz in Unternehmen sind wichtige Bausteine der Remscheider Wirtschaftsförderung. Es wird angestrebt, mit den örtlichen Unternehmen eine Vereinbarung zur freiwilligen Reduzierung der CO2-Emissionen im Gewerbe um 20 Prozent bis 2022 abzuschließen.
• Im innerstädtischen Verkehr wird das Fahrrad zum wichtigen Verkehrsmittel. 10 Prozent der PKW-Fahrten sollen bis 2022 durch das Fahrrad und den ÖPNV ersetzt werden.
• In alle Aktivitäten müssen die Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden. Die Klima-Allianz Remscheid koordiniert die Aktivitäten.
• Die Stadt Remscheid ist Vorbild und Organisatorin der Remscheider Klimaschutzaktivitäten.
• Der Anteil des Kohlestroms beim Strombezug wird kontinuierlich verringert, um einen CO2-ärmeren Strommix für Remscheid zu erhalten.
• Ausbau zusätzlicher Beratungskapazitäten.

Durch die im Integrierten Klimaschutzkonzept entwickelten Einzelmaßnahmen ist die Erreichung dieser Ziele möglich. Erfolgreicher Klimaschutz beschert den Bürgerinnen und Bürgern einen geringeren Energieverbrauch und damit langfristig geringere Energiekosten, dem Handwerk Aufträge und Sicherheit für die Arbeitsplätze und der Stadt den Rückgang der Kohlendioxidemissionen.

Der Schutz des Klimas ist eine globale Aufgabe, die mit konkreten Projekten auf lokaler Ebene ihren Anfang nehmen muss. Die Stadt Remscheid engagiert sich deshalb auf verschiedenen Ebenen für den Klimaschutz. Dies geschieht durch eine Vielzahl von Projekten zur effizienten Energienutzung und zum Einsatz erneuerbarer Energien sowie durch Informations- und Beratungsangebote.

In diesen Bereichen gibt es Informations- und Beratungsangebote:

• Verbesserung der Wärmedämmung und der Heizungsanlage bei bestehenden Wohngebäuden
• Energieoptimierter Neubau von Wohngebäuden
• Veranstaltung von Seminaren und Kursen in den Bereichen der rationellen Energienutzung und des energieeffizienten Planens, Bauens und Betreibens von Gebäuden
• Tipps zum Energie sparen in Haushalt und Büro
• Einsatz von Erneuerbaren Energien
• Klimaschonende Mobilität
• Angebote für Schulen und Kindertageseinrichtungen
• Anpassung an den Klimawandel

Für das Jahr 2019 steht eine aktuelle Treibhausgasbilanz zur Verfügung. Berücksichtigt wurden dabei die Emissionen von Januar bis Dezember des genannten Jahres auf dem Gebiet der Stadt Remscheid. Aus der Bilanz und den vorherigen Arbeiten geht hervor, dass die Emissionen in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen sind und sich auch der Gesamtenergiebedarf innerhalb des Stadtgebietes vermindert hat.

Die Stadt Remscheid hat zusammen mit den Städten Solingen, Wuppertal und dem Kreis Mettmann einen Statusbericht über die Installation von Anlagen zur Nutzung von erneuerbaren Energien in den Bergischen Großstädten und dem Kreis Mettmann erarbeitet. Nun gibt es eine Datenbasis für die Jahre 2000 bis 2015. Es ist erkennbar, wie viele Anlagen mit welcher Leistung in der Region installiert sind. Damit ist ein Überblick über die Nutzung der erneuerbaren Energien in Remscheid gegeben. Nachfolgend steht der Bericht zum Download bereit. Ein Papierexemplar kann kostenfrei angefordert werden; siehe Kontaktdaten.

Inzwischen liegt außerdem eine Aktualisierung der Treibhausgasbilanz bis zum Jahr 2017 vor; der aktuelle Bericht wurde für die politische Beratung veröffentlicht und ist nachfolgend zu finden.

Im Klima-Bericht wird umfassend die aktuelle Klimaschutzsituation in Remscheid dargestellt, einige Klimaschutzaktivitäten der Fachdienste Gebäudemanagement und Umwelt sowie der Klima-Allianz Remscheid e.V. werden vorgestellt.

Die Kohlendioxidbilanz für die Jahre 2010 – 2015 ist Teil des Berichtes.

Ausführlich wird der Sachstand zur Anpassung an den Klimawandel in Remscheid beschrieben.

Beide Bereiche – Klimaschutz und Anpassung – müssen gemeinsam betrachtet werden. Beide Tätigkeitsbereiche sind Querschnittsaufgaben mit vielen Schnittstellen innerhalb der Verwaltung und zu anderen Akteuren und Institutionen. Der Bericht zum Klima in Remscheid zeigt, dass bereits eine Vielzahl von Projekten und Kampagnen durchgeführt wird, aber in den meisten Handlungsfeldern nach wie vor dringend auf allen Ebenen weitere Anstrengungen zum Schutz des Klimas erforderlich sind. Zur Anpassung an die bereits jetzt auftretenden Klimaänderungen sind ebenfalls lokale Maßnahmen notwendig.

In Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Gebäudemanagement sind in einem Stadtplan verschiedene Standorte zur Energieeffizienz, zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit in Remscheid verortet worden. Dies dient der Darstellung von erreichten Projekten und Aktivitäten und bietet so einen (sicherlich nicht vollständigen) Überblick über gute Beispiele, vorbildhafte Projekte und zeigt Vorreiter für Energieeffizienz und Klimaschutz in Remscheid.
Ergänzungen zur Karte werden gerne entgegengenommen!