Am Standort Remscheid ist Anfang 2018 eine Knappheit an betrieblichen Potenzialflächen feststellbar. Neben der Nutzung noch vorhandener sowie neu entstehender Flächen der Innenentwicklung ist deshalb auch eine moderate Expansion in bislang noch ungenutzte freie Flächen erforderlich.
Langfristig strebt die Stadt Remscheid eine Kreislauf-Immobilienwirtschaft an, in welcher bereits genutzte betriebliche Flächen als solche aufrechterhalten, weiterentwickelt sowie gegebenenfalls wiedergenutzt werden sollen und in der eine Inanspruchnahme von neuen Flächen in der „grünen Wiese“ angesichts der naturschutzrechtlichen Empfindlichkeit des vorhandenen Freiraums die Ausnahme darstellt.
Vermieden werden sollen angesichts des kommunalen Einzelhandelskonzepts sowie angesichts der mangelnden Verfügbarkeit alternativer Grundstücke zum einen Einzelhandelsentwicklungen in für gewerbliche Zwecke vorgesehenen oder vorgenutzten Immobilien. Zum anderen sollen Neuansiedlungen vermieden werden, die keinen Standortbezug aufweisen und nur in der „grünen Wiese“ realisiert werden können.
Das Kommunale Gewerbeflächenentwicklungskonzept greift diese Grundvorstellungen auf. Enthalten sind ein Sachstandsbericht, eine Flächenbedarfsermittlung, Flächenvorschläge, Flächenbewertungen sowie Handlungsvorschläge zur weiteren Verwendung. Im Ergebnis sollen den vorhandenen Betrieben erforderliche Entwicklungsperspektiven eingeräumt und zugleich angemessene Neuansiedlungen ermöglicht werden. Zugleich sind angesichts der Freiraumempfindlichkeit und der bereits vorhandenen Gewerbeschwerpunkte neue Entwicklungsmöglichkeiten limitiert.
Im Ergebnis zielt das Konzept auf eine Stärkung und Weiterentwicklung des Remscheider Gewerbestandorts ab, indem sowohl betrieblichen Anforderungen als auch der Empfindlichkeit des Freiraums sowie weichen Standortanforderungen Rechnung getragen wird.
Demokratische Entscheidungsprozesse werden unterstützt, indem alternative Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt werden sowie Transparenz hinsichtlich der weiteren von der Verwaltung beabsichtigten Standortentwicklung geschaffen wird.
Aus den ermittelten Potenzialflächen im Umfang von ca. 80 ha beabsichtigt die Verwaltung innerhalb von 12 Jahren nach Kenntnisnahme des Rates am 05.07.2018 den ermittelten Bedarf von 57 ha umzusetzen. Hierfür sind nachfolgende Beschlüsse erforderlich. Projekt- und gebietsbezogen sind, sofern nicht bereits Baurecht vorhanden ist, konkretisierende nachfolgende Bauleitplanungen erforderlich.
Das Kommunale Gewerbeflächenentwicklungskonzept ist von den Bezirksvertretungen, dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Energieeffizienz und Verkehr, dem Naturschutzbeirat, dem Ausschuss für Bürger, Umwelt, Klimaschutz und Ordnung, dem Ausschuss für Bauen, Gebäudemanagement, Liegenschaften und Denkmalpflege, dem Haupt-, Finanz- und Beteiligungsausschuss sowie dem Rat der Stadt Remscheid zur Kenntnis genommen worden und dient der Verwaltung als Arbeits- und Orientierungsgrundlage.