Das Labor X im Deutschen Röntgen-Museum war bis auf den letzten Platz gefüllt, einige Zuschauer mussten sogar stehen, als am Samstag, den 17. Juni, elf der zwölf teilnehmenden Kinder der Pilotphase der Wilhelm-Conrad-Röntgen-Juniorakademie ihre Expertenvorträge hielten. Eines der Kinder war leider kurzfristig erkrankt.
Nicht nur wegen der spannenden und vielseitigen Themen war die Aufmerksamkeit groß, auch die Präsentation der Kinder erntete großes Lob. Die Kinder hatten im Rahmen des Akademieprogramms einen eintägigen intensiven Workshop absolviert, bei dem der Bühnenprofi Franz Mestre ihnen die Grundlagen von Auftritt und Inszenierung vermittelte.
Das Spektrum der vorgetragenen Themen war vielfältig und reichte von Röntgensatelliten und -lasern über das Röntgen von Holzobjekten und Mumien, den Einsatz von PET-CTs in der modernen Medizin, die Gestaltung von Rätseln mit Wärmestrahlung, bis hin zu den besonderen Eigenschaften von Bärtierchen, dem Einsatz der Röntgentechnik in den Schützengräben des ersten Weltkriegs und der Biografie von Marie Curie. Und man konnte erfahren, welche Rolle der Ultraschall spielt, wenn Nachtfalter ins Taumeln geraten, nachdem man einen Schlüsselbund fallen lässt.
Nach den beiden Vortragsblöcken gab es jeweils eine Fragerunde, bei der das Publikum inhaltliche Fragen zu den einzelnen Vorträgen, aber auch zur Themenauswahl oder auch besonderen Vortragsformen stellte – der Vortrag zu den verschiedenen Formen der Radioaktivität wurde zum großen Staunen des Publikums vollständig in Reimform gehalten.
Am Ende der Veranstaltung erhielten die Teilnehmer jeweils eine Expertenurkunde und einen Doktorhut aus der Hand des Entdeckers der Röntgenstrahlen selbst – oder jedenfalls der Hand seiner Verkörperung durch Franz Mestre. Assistiert wurde Herrn Röntgen durch Prof. Dr. Ulrich Mödder als Vertreter des Vereins der Freunde und Förderer des Deutschen Röntgen-Museums und Prof. Dr. Gerald Antoch als Vertreter der Deutschen Röntgengesellschaft e.V.
Unsere 12 teilnehmenden Kinder kommen aus den Jahrgangsstufen 3 bis 6 von insgesamt 6 Remscheider Schulen. Die Kinder hatten sich nach dem Start des Pilotprojektes eigenständig ihr Thema gesucht, und dann drei Monate lange recherchiert, und teilweise auch Experimente im Museumslabor durchgeführt oder Interviews mit fachkundigen Experten in Einzelgesprächen oder als Juniorreporter auf dem Röntgenkongress geführt.
Die WCR-Juniorakademie wurde am 29. Oktober 2022 gegründet und ist ein Projekt des Deutschen Röntgen-Museums in Kooperation mit der Geburtshaus-Wilhelm-Conrad-Röntgen-Stiftung. Sie wird beraten durch einen Bildungsausschuss unter Mitwirkung des Internationalen Centrums für Begabungsforschung Münster (ICBF). Sie steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz.
Ziel der Akademie ist es, junge Menschen mit Themen rund um die Phänomene der Röntgenstrahlung nachhaltig zu forschender Neugier zu inspirieren.
Für das nächste Schuljahr ist eine Neuauflage des Projektes geplant, über deren Struktur wir Sie im Laufe des Sommers informieren werden.
Weitere Informationen und Kontakt:
Das Museumsteam der Wilhelm-Conrad-Röntgen-Juniorakademie
Anna Kätker, Sonja Klarhof, Kai Schreiber
Hintergrund:
Die Geburtshaus-Wilhelm-Conrad-Röntgen-Stiftung ist die gemeinnützige Trägerin des Röntgen-Geburtshauses in Remscheid Lennep und eine Tochter des radiologischen Fachverbandes Deutsche Röntgengesellschaft e.V. https://www.roentgen-geburtshaus.de
Franz Mestre ist freiberuflicher Schauspieler und Dozent und bietet sein Ein-Mann-Theaterstück „Herr Röntgen und der Zufall“, in dem er selbst Wilhelm Conrad Röntgen spielt und seinen Lebensweg dramatisch inszeniert, für Schulen zur Aufführung an. https://franzmestre.de
Das Internationale Centrum für Begabungsforschung ist eine gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung der Universitäten Münster, Nijmegen und Osnabrück und zentraler Kooperationspartner des Begabungsförderprojektes „Leistung macht Schule“ (LemaS) https://icbf.de/icbf
Die Themen und ihre Vortragenden:
- Lenny Christ (3. Klasse, GGS Hackenberg) „Bärtierchen“
- Max Cronauge (3. Klasse, KGS Franziskus) „Röntgenstrahlen im Weltraum“
- Peter Kaiser (6. Klasse, Leibniz-Gymnasium) „Kryptologie mit Wärmestrahlung“
- Ailin Sabahi (6. Klasse, Sophie-Scholl-Gesamtschule) „Moderne Mumienforschung“
- Mats Heischkamp (6. Klasse, Röntgen-Gymnasium) „Röntgenlaser“
- Adam Bankodad (6. Klasse, Leibniz-Gymnasium) „Die Welt der Radioaktivität“
- Sebastian Sandler (6. Klasse, Sophie-Scholl-Gesamtschule) „Wärmestrahlung“ (Vortrag entfiel wegen Krankheit)
- Dario Klotsche (3. Klasse, KGS Franziskus) „Holz im Röntgenlicht“
- Tristan Debus-Klein (4. Klasse, KGS Franziskus) „Medizin mit Durchblick im Ersten Weltkrieg“
- Daniel Riethausen (4. Klasse, GGS Hackenberg) „Ultraschall“
- Luca Bartelt (6. Klasse, Röntgen-Gymnasium) „PET-CT“
- Mayla Liefke (4. Klasse, KGS Franziskus) „Marie Curie“