Hitzewellen können die Gesundheit belasten
Hitzewellen sind Extremwettererscheinungen, die die Gesundheit belasten können. Besonders in Innenstädten und Ballungsräumen wirken sie sich gesundheitsgefährdend auf Säuglinge, Kleinkinder und ältere, pflegebedürftige Menschen aus. Auf der Basis aktueller Klimamodellierungen erscheint es als relativ wahrscheinlich, dass der Trend der bisherigen Klimaerwärmung auch zukünftig zu einem weiteren Anstieg der Jahresmitteltemperatur sowie zu einer steigenden Anzahl heißer Tage im Sommer, das heißt mit einem Tagestemperaturmaximum von über 30°C, und zu länger anhaltenden Hitzeperioden führen kann. Zuverlässige Aussagen über deren Auftreten, Ausprägung und Vorhersagbarkeit sind jedoch nicht möglich.
Für gesunde Menschen gibt es bei ausreichender Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme und angepasster Lebensführung auch bei Hitzewellen keine erhöhten Risiken für die Gesundheit.
Am August 2003 suchte eine außergewöhnlich lang anhaltende Hitzeperiode – eine so genannte Hitzewelle – weite Teile Westeuropas heim. Sie forderte in mehreren Ländern mehr als 40.000 Menschenleben. Nach Frankreich, wo fast 15.000 Todesfälle registriert wurden, waren Italien mit ungefähr 10.000 Toten, Deutschland mit etwa 7.000 Toten, Portugal, Spanien und Großbritannien am stärksten betroffen.
Eine genauere Untersuchung ergab im Einzelnen folgende Tatsachen: Die Ursache der Todesfälle waren Herzinfarkt, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Nieren und der Atemwege sowie Stoffwechselstörungen infolge der Hitzebelastung.
Am stärksten betroffen war die Altersgruppe der über 70-jährigen, besonders Frauen. Ebenso waren einkommensschwache Bevölkerungsgruppen am stärksten betroffen. Menschen mit chronischen Krankheiten waren stärker gefährdet als andere. Die Temperaturen waren in Städten deutlich höher.
Unter einer Hitzewelle wird im Allgemeinen eine Episode extremer Hitzebelastung verstanden, die eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit darstellt. Dauer und Intensität dieser Episode sind hierbei von entscheidender Bedeutung. So wird beispielsweise in den USA ein Zeitraum von mehr als drei aufeinanderfolgenden Tagen von mehr als 32,2°C als Hitzewelle definiert. Eine einheitliche Definition von Hitzewellen gibt es jedoch bisher nicht.
Hitzeportal Nordrhein-Westfalen
Zu den Themen Hitze und Dürre gibt es ein neues Landesportal. Interessenten können sich hier unter anderem über den Stand und die Folgen der Dürre in Nordrhein-Westfalen informieren: Dargestellt werden aktuelle Pegelstände, Grundwasserstände, Gewässergüte in Badeseen, ein Dürremonitor und vieles mehr. Vielen Daten werden auf Karten übersichtlich dargestellt.
Zu den Seiten gelangen Sie hier (Öffnet in einem neuen Tab).
Hitzewarnsystem
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt mit seiner amtlichen WarnWetter-App auch vor Hitzegefahren. Das bundesweite Hitzewarnsystem des nationalen Wetterdienstes alarmiert die Bevölkerung bei starker Wärmebelastung (ab 32°C gefühlter Temperatur) sowie extremer Wärmebelastung (ab 38°C). Um frühzeitig von Wärmebelastung vom DWD benachrichtigt zu werden, können Sie den Newsletter für Hitzewarnungen (Öffnet in einem neuen Tab)abonnieren. Der DWD hat auch einen weiteren Newsletter für Warnung vor extremer UV-Strahlung. (Öffnet in einem neuen Tab)
Broschüren zur Sommerhitze
Das Klima ändert sich weltweit, es wird im Durchschnitt wärmer. Auch für die Stadt Remscheid hat dies Folgen für die Lebensbedingungen der Menschen. Beispielsweise wird die Wärmebelastung in Remscheid insbesondere im innerstädtischen Bereich während der Sommermonate deutlich zunehmen.
Viele Menschen begrüßen den täglichen Sonnenschein, denn die heiße Sonne vermittelt ein Gefühl von „Urlaub im eigenen Land“. Aber die hochsommerlichen Temperaturen haben eine Kehrseite sowohl für die Region als auch für die Menschen. Viele leiden unter der großen Hitze, besonders Menschen mit Vorerkrankungen, Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen. Müdigkeit, Schwindel, Muskelkrämpfe oder Verwirrtheit können die Folge sein. Und in Extremfällen droht sogar ein Hitzschlag mit Kreislaufkollaps.
Wir können uns jedoch im Alltag auf ein Leben mit der Hitze vorbereiten und uns auf sie einstellen. Im Rahmen dessen bieten die Broschüren „Der Hitzeknigge" des Umweltbundesamtes und „Sommerhitze - So schützen Sie Ihre Gesundheit bei heißen Temperaturen" der Stadt Remscheid Informationen zum Thema Sommerhitze sowie Tipps, wie Sie sich während einer Hitzewelle verhalten sollten, um sich selbst und Ihre Familie ausreichend vor der Hitze und eventuell länger anhaltenden Hitzeperioden zu schützen.
Im Forschungsprojekt ExTrass wurden Ernährungstipps für Pflegeeinrichtungen entwickelt, die unten abgerufen werden können.
Beachtlich ist auch der frei zugängliche Online-Kurs der Johanniter-Unfallhilfe für Hitzewellen, der hier (Öffnet in einem neuen Tab) geöffnet werden kann.
- Broschüre „Der Hitzeknigge"PDF-Datei789,52 kB
- Broschüre „Sommerhitze - so schützen Sie Ihre Gesundheit bei heißen Temperaturen"PDF-Datei1,09 MB
- ExTrass: Ernährungsempfehlungen für Pflegeeinrichtungen bei starker HitzePDF-Datei967,70 kB
- So bleiben Sie bei einer Hitzewelle gesund - Empfehlungen für ältere MenschenPDF-Datei334,95 kB
- So kommen Sie gut durch HitzewellenPDF-Datei343,70 kB
- Was tun bei großer Hitze - Informationen zu HitzegefahrenPDF-Datei594,32 kB
Handlungsempfehlungen „Hitze" für soziale Einrichtungen
Aufgrund ihres Umgangs mit besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppen wie Kindern und älteren, kranken oder pflegebedürftigen Menschen sind soziale Einrichtungen in besonderem Maße von den Auswirkungen von extremen Wetterereignissen betroffen. Eine ausreichende Vorbereitung sowie ein einheitliches Handlungskonzept im akuten Eintrittsfall sind daher essenziell für eine gelungene Bewältigung der neuen Herausforderungen. Im Rahmen des Projektes „ExTrass“ wurden Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Hitzewellen erarbeitet. Weitere Handlungsempfehlungen zur Bewältigung von Starkregenereignissen liegen ebenfalls vor. Die Handlungsempfehlungen gliedern sich in drei Teile – präventive und vorbereitende Maßnahmen – Maßnahmen im Eintrittsfall – Leitfaden zur Erstellung individueller Notfallpläne. Ziel ist es, den sozialen Einrichtungen mit den vorliegenden Handlungsempfehlungen eine umfassende Grundlage zur Verfügung zu stellen, die eine Erstellung eines individuellen Hitze-Notfallplans vereinfacht.
Ergebnisse verschiedener Befragungen
Befragung von Haushalten zu Hitze - zwischen August und Oktober 2019 wurden in Potsdam, Würzburg und Remscheid über 1.400 Haushalte zu ihrem alltäglichen Erleben von Hitze befragt. In Remscheid waren die Befragten durchschnittlich 60 Jahre alt. Es haben 205 Frauen und 174 Männer teilgenommen. Die Auswertung der Befragungen liegt nun vor. Die meisten Befragten bezeichnen Hitzewellen als die größte gesundheitliche Gefahr für die Bevölkerung in Remscheid. Hitzewarnungen sind 8 von 10 Befragten bekannt. Die meisten gaben an, von den Warnungen aus dem Fernsehen oder Radio erfahren zu haben; viele nutzen auch das Internet, Wetterapps oder Tageszeitungen. Den Befragten sind verschiedene Maßnahmen zur Vermeidung gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch Hitze bekannt. Viele berichten, dass sie unter anderem mehr Wasser trinken, sich im Schatten aufhalten, angepasst lüften und die Mittagshitze meiden. Alle Ergebnisse sind in einem Faltblatt übersichtlich dargestellt und nachfolgend zu finden.
Das Fachpersonal in Gesundheits- und Betreuungseinrichtungen in den drei Fallstudienstädten Remscheid, Potsdam und Würzburg wurde ebenfalls befragt. Auch hier wird die gesundheitliche Bedrohung durch Hitzewellen als größte gesundheitliche Gefährdung angesehen. Die detaillierten Ergebnisse können dem nachfolgendem Faltblatt entnommen werden.
Gut durch Hitzewellen kommen - Onlinekurs
Dieser Onlinekurs, welcher von dem Johanniterorden angeboten wird, gibt eine Übersicht der Risikogruppen bei Hitzewellen und erläutert die wichtigsten Grundregeln für das Verhalten bei Hitzewellen.
Gut durch Hitzewellen kommen Onlinekurs. (Öffnet in einem neuen Tab)
Hitzeaktionsplanung
Mit Hitzeaktionsplänen können sich Länder und Kommunen für solche länger dauernden Hitzeperioden rüsten, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Dafür hat das Umweltbundesamt einen Masterplan entwickelt.
Die Erarbeitung eines Hitzeaktionsplanes wurde am 07.04.2022 beschlossen, unter dem Vorbehalt, mit der Erarbeitung 2024 zu beginnen. Bis 2024 bereitet die Verwaltung den Hitzeaktionsplan vor.