Im Nordwesten von Remscheid sind in den vergangenen drei Jahren durch die Untere Naturschutzbehörde (UNB) Maßnahmen mit Modellcharakter im Rahmen der Landschafts- und Biotoppflege durchgeführt worden. Mit Rechtskraft des dort geltenden Landschaftsplanes Remscheid-Gelpe wurde in 2001 eine Grundlage geschaffen, die mit der Ausweisung von Schutzgebieten den Erhalt und die Entwicklung von Natur und Landschaft sicherstellt. Zwischen den Ortslagen Westen, Grund und Spelsberg erstreckt sich nahezu flächendeckend Landschaftsschutzgebiet. Die besonders schützenswerten Bereiche sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Südlich von Westen liegt das Naturschutzgebiet „Westener und Platzer Siefen“, die Ortslage Grund ist umgeben vom „Grunder und Oelingrather Bachtal“. Unterstrichen wird die naturschutzräumliche Gesamtsituation vom FFH-Gebiet Gelpe-Saalbach im Nordwesten Remscheids. Innerhalb dieses mosaikartig verzahnten Landschaftsraumes befinden sich die unterschiedlichsten Lebensräume, die in Ihrer Ausprägung typisch sind für die Bergische Kulturlandschaft. Zum Erhalt dieser Lebensräume mit sowohl floristischen als auch faunistischen Besonderheiten ist ein Netzwerk aus Initiativen und Maßnahmen von der Unteren Naturschutzbehörde ins Leben gerufen worden.
Ein Rundweg in Form eines Wanderweges begleitet die Besucher auf einer Reise, auf der sich durch die Vielzahl der Biotopstandorte dem Betrachter ein ganz neues Bild erschließt, wie Natur und Landschaft wirken kann.
Folgend werden vier Projekte im Detail betrachtet, die in den vergangenen Jahren schwerpunktmäßig im Rahmen der Landschaftspflege bearbeitet wurden:
Projekt „Modellhafte Renaturierung von Adlerfarnbrachen in Magergrünland und Hochheiderelikte“
Projekt „Anlage von Streuobstwiesen“
Projekt „Renaturierung eines Amphibien-Laichgewässers (Zielart Kammmolch)“
Projekt „Naturerlebnispfad“
Resumee / Kooperationen
Durch die Einbindung vieler Akteure im Vorfeld sind in konstruktiven Abstimmungsprozessen viele Aspekte berücksichtigt worden, die letztendlich durch sensible Maßnahmenvorschläge einen schonenden und behutsamen Umgang mit Natur und Landschaft ermöglichen.
Die Untere Naturschutzbehörde Remscheid möchte andere Akteure im Lande ermuntern sich insbesondere der Verdrängung von Adlerfarn auf südexponierten, mageren Standorten zu widmen. Ist die Folgepflege durch extensive Beweidung sichergestellt, bestehen gute Erfolgsaussichten zur Wiederherstellung bedeutsamer Sonderstandorte.
Die Besonderheit des Remscheider Projekts ist die Anlage eines Naturerlebnispfades nach Durchführung der Naturschutzmaßnahmen, um interessierte Bürgerinnen und Bürger hautnah an die Themenkomplexe Landschaftswandel und Landschaftspflege heranzuführen.