Aktuelle Informationen zum Starterpaket Mittelstand
Die Landesregierung hat das Starterpaket für klimaneutralen Mittelstand ins Leben gerufen. Mit dem Starterpaket sollen kleine und mittelständische Unternehmen mit der Planung und Umsetzung für eine klimaneutrale Produktion unterstützt werden. Folgende Fördergegenstände beinhaltet das Starterpaket:
- Erstberatung zur klimaneutralen Transformation
- Transformationskonzepte für treibhausgasneutrale Produktion bis 2045
- Förderung Wärmekonzepte
- Förderkredit "Weg vom Gas"
- Bildungsprämie Wärmepumpe für SHK-, Kälte- und Klimaanlagen-Betriebe
Weitere Informationen zum Starterpaket finden Sie auf den Seiten des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (Öffnet in einem neuen Tab).
Initialberatung
Die Energiekosten in Unternehmen lassen sich oft schon durch einfache Maßnahmen reduzieren. Der Fachdienst Umwelt bietet deshalb eine Initialberatung an. In einem Gespräch können unter anderem geeignete Förderprogramme und Ansprechpartner identifiziert werden.
Förderprogramme
Um den Verbrauch zu reduzieren und Kosten zu senken, können Unternehmen an vielen Stellen ansetzen. Ob Energieberatungen, die Installation effizienterer Anlagen oder die Optimierung von Produktionsprozessen – den Unternehmen stehen viele Möglichkeiten offen.
Unterschiedliche Förderprogramme bieten hierbei finanzielle Unterstützung durch Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen. Doch welches der vielen Förderprogramme kommt für Ihr Unternehmen infrage? Unternehmen können das für sie passende Förderprogramm mithilfe des Fördermittelratgebers im Portal ALTBAUNEU (Öffnet in einem neuen Tab) schnell finden. Hier finden Sie Links zum FÖRDER.NAVI von NRW.Energy4Climate und zum FÖRDERMITTELCHECK von co2online!
Die Broschüre „Förderprogramme Energie" fasst die aktuellen Programme zur Förderung energiesparender Maßnahmen und zum Einsatz erneuerbarer Energien zusammen und richtet sich dabei speziell an Unternehmen. Interessenten finden die aktualisierte Broschüre nachfolgend zum Download. Gerne wird ein Papierexemplar zugesendet.
Broschüre mit guten Beispielen zur Energieeffizienz und Klimafreundlichkeit
Die Broschüre „Energieeffiziente und klimafreundliche Unternehmen in Remscheid“ zeigt in zwölf Beispielen, wie Remscheider Unternehmen Energieeffizienz und Klimafreundlichkeit konsequent im Unternehmensleitbild verankern und leben. Dabei ist der Umfang der Aktivitäten unterschiedlich; aber allen Unternehmen gemeinsam ist die Zielorientierung „Sich auf den Weg machen“, um energieeffizienter zu werden, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und nachhaltig wirtschaften zu können.
Der rationelle und sparsame Umgang mit Energie ist zu einem Schlüsselfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen geworden. Um Energieressourcen zu schonen und für nachkommende Generationen zu sichern, handeln viele Unternehmerinnen und Unternehmer bereits klimafreundlich und tragen mit ihren Aktivitäten zum Schutz des Klimas bei.
Verschiedene gute Beispiele aus der betrieblichen Praxis sind in der Broschüre dargestellt und dienen als gutes Beispiel. Vielleicht finden andere Unternehmen auch eine gute Anregung, um zum Schutz des Klimas beizutragen und lokale CO2-Emissionen zu mindern.
Faltblatt „Beratungsangebote für Unternehmen in Remscheid"
In der Region gibt es unterschiedliche Dienstleistungen und Energieeffizienzexperten, die Unternehmen beraten und bei der Energieoptimierung im Betrieb helfen. Als erster Anhaltspunkt ist ein Faltblatt entwickelt worden, das eine Übersicht über die vielfältigen Energieberatungsangebote und Ansprechpartner in der Region gibt. Nachfolgend finden Interessenten das Faltblatt „Energieeffizienz steigern und Kosten senken - Beratungsangebote für Unternehmen in Remscheid".
ÖKOPROFIT
ÖKOPROFIT ist ein Beratungs- und Qualifizierungsprogramm, mit dem Betriebe jeder Art und Größe Kosten senken und gleichzeitig die Umwelt schützen können. Das heißt, wer seinen Betrieb optimiert, kann intelligent Strom, Heizung, Abfall und Wasser sparen.
ÖKOPROFIT ist ein modular aufgebautes Beratungs- und Qualifizierungsprogramm, bei dem erfahrene Umweltberater den Unternehmen in Workshops und einzelbetrieblichen Beratungen zur Seite stehen. Am Ende des etwa einjährigen Programms steht die öffentlichkeitswirksame Auszeichnung der teilnehmenden Betriebe.
Remscheid beteiligt sich seit vielen Jahren an „Ökoprofit Bergisches Städtedreieck". Nachfolgend finden Interessierte einen Link zu weiterführenden Informationen (Ansprechpartner, Liste der zertifizierten Teilnehmer, Erfolgsberichte von teilnehmenden Unternehmen).
In den Jahren 2022/23 wurden im Rahmen der 12. ÖKOPROFIT-Runde folgende Einsparungen erzielt:
- 970.000 Euro
- 22 t Abfall
- 2.260 m³ Wasser
- 3,4 Millionen kWh Energie
- 3.160 t Kohlenstoffdioxid.
Beispiele für Querschnittstechniken zur Steigerung der Energieeffizienz
Querschnittstechniken bieten enorme Möglichkeiten, Energie effizienter zu nutzen und Kosten einzusparen. Sie können in allen Branchen von Industrie und Gewerbe zum Einsatz kommen.
Druckluft
Der Gesamtwirkungsgrad eines Druckluftsystems lässt sich verbessern:
- Leckagen beheben
- Kompressor für die jeweilige Endanwendung optimal auswählen (keine Überdimensionierung)
- Kompressortechnik bei Verdichtern verbessern, zum Beispiel durch Mehrstufen-Kompressoren
- Abwärme für andere Zwecke nutzen
- Luftbehandlung verbessern, zum Beispiel trocknen oder filtern
- Regelmäßige und sorgfältige Wartung und Instandhaltung
- Verbesserte Luftführung im Rohrnetz, um Druckverlust durch Reibung zu vermindern
- Unnötigen Verbrauch vermeiden.
Bis zu 50 Prozent können hier eingespart werden. Um dieses Potenzial zu erschließen, muss das gesamte System betrachtet werden – nicht allein der Verdichter.
Elektromotoren
Elektrische Antriebe sind im Bereich der Industrie für rund 70 Prozent des Stromverbrauchs verantwortlich. Mehr als 90 Prozent der Gesamtkosten eines Elektromotors über die Lebensdauer entfallen auf den Stromverbrauch, weniger als zehn Prozent auf die Anschaffung.
Möglichkeiten der Effizienzsteigerung:
- Erhöhung des Wirkungsgrades durch einfaches Umklemmen der Motorwicklungen
- Anschaffung eines Elektromotors der besten Effizienzklasse EFF1
- Elektronische Regelung des Antriebs mit Drehzahlsteuerung („Stellglieder“)
- Einsatz von elektronischer Drehzahlregelung; bei Anlagen, die vor allem bei voller Last laufen, lohnt sich der Einsatz nicht – wegen des Eigenverbrauchs der Drehzahlsteuerung. Läuft die Anlage überwiegend mit Teillast, so werden diese Verluste durch die Ersparnis schnell ausgeglichen.
- Einsatz von Frequenzumrichtern für Synchron- und Asynchronmaschinen (Der höhere Anschaffungspreis wird durch geringere Wartungskosten in den meisten Fällen überraschend schnell ausgeglichen)
Pumpensysteme
Pumpen halten viele Industrieprozesse am Laufen.
Was kann verbessert werden, um Strom zu sparen?
- Der Wirkungsgrad der Pumpen kann vor allem dadurch erhöht werden, indem der richtige Typ für die jeweilige Anwendung und Betriebsumgebung ausgewählt wird.
- Verbesserte Gestaltung des Saugstutzens der Pumpe
- Doppelpumpenbetrieb
- Rotorblätter effizienter gestalten, etwa die Änderung des Anstellwinkels der Laufschaufeln
- Richtige Auswahl der Motor-Drehzahl
Industrieöfen
Industrieöfen sind ein wesentlicher Schwerpunkt des Energieverbrauchs in der Industrie. Nach wie vor können die Öfen bei vielen Anwendungen technisch erheblich verbessert werden. Ein großer Teil der dafür erforderlichen Maßnahmen zahlt sich wirtschaftlich bald aus.
Durchlässige Strahlungswände tragen hier dazu bei, den Energieverbrauch zu senken. Solche permeablen Wände sind Wabenkörper, die in die Abgaskanäle eingebaut sind und dort durch heißes Abgas aufgeheizt werden. Ihre Wärme wird als Strahlungswärme an das zu nutzende Gut abgegeben. Dieses Prinzip führt zu einer realisierbaren Energieeinsparung von zwei bis fünf Prozent bei gleichzeitiger Leistungssteigerung des Ofens.
Was noch machbar ist zur Energieeinsparung:
- Einsatz moderner Brennertechnologie mit hoher Luftvorwärmung (Rekuperator-, Regenerator- sowie FLOX-Brenner zur flammenlosen Oxidation)
- Einsatz von sauerstoffangereicherter Verbrennungsluft und Sauerstofflanzen
- Verbesserung der Messtechnik
- Einsatz einer modellgestützten Ofenführung
- Verbesserung der Wärmedämmung
- Nutzung der Abwärme
Lüftung, Kühlung und Kälte
Lüfter gibt es für verschiedene Anwendungen. Diese reichen von sehr kleinen Einheiten – etwa denen zur Kühlung elektronischer Baugruppen in Computern – bis zu sehr großen Einheiten wie Brennluft-Gebläsen in Kraftwerken. Beim Betrieb von Lüftungsanlagen kann Energie viel effizienter genutzt werden, wenn die Leistung der Anlage gemäß dem tatsächlichen Bedarf ausgelegt, die Anlage also nicht überdimensioniert ist.
Was kann verändert werden?
- Einsatz von Lüftungsmotoren mit veränderbarer Drehzahl
- Vermeidung von hohen Drehzahlen (wenn möglich)
- Dezentrale Lüftung
- Einsatz von EC-Ventilatoren im kleinen Leistungsbereich (das sind Ventilatoren, die von bürstenlosen Motoren mit sehr hohem Wirkungsgrad angetrieben werden)
- Einsatz von Lüftungsanlagen, die Wärme hocheffizient zurückgewinnen können.
Außerdem sollte die Wärme der abgesaugten Luft genutzt werden. Das ist vor allem bei der Abwärme von Trocknungs- oder Glühöfen sinnvoll. Sie kann dazu genutzt werden, um die Zuluft in Wärmetauschern vorzuwärmen. Dies gilt übrigens nicht nur für Lüftungs-, sondern auch für Produktionsanlagen. Offene Lüftungssysteme sind nutzbar, um große Maschinen zu kühlen. Solche Systeme benötigen erheblich weniger Energie als Kompressionskältemaschinen, obwohl sie Ventilatoren verwenden.
Beleuchtung
Bis zu 80 Prozent des Stromverbrauches für Beleuchtung können eingespart werden.
Was kann verbessert werden?
- Einsatz von LED-Leuchten
- Verwendung von Halogen-Metalldampflampen statt Quecksilber-Hochdrucklampen
- Ersatz von Leuchten für Leuchtstofflampen mit herkömmlichem Vorschaltgerät durch solche mit elektronischem Vorschaltgerät
- Einsatz von Spiegelrasterleuchten in Hallen
- Ersatz von T12-Leuchtstoffröhren durch T8- oder besser T5- Röhren
- Einsatz von Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder in Bereichen, die nur zeitweise genutzt werden
- Verwendung von tageslichtabhängiger Steuerung in Räumen mit Tageslichteinfall
Raumwärme und Warmwasser
Bei Raumwärme und Warmwasser hat das Nutzungsverhalten großen Einfluss. Das meiste Warmwasser wird in Sanitäranlagen und Umkleideräumen benötigt. Weite Wärmewege verursachen bis zu 60 Prozent Wärmeverluste.
Weitere Möglichkeiten:
- Austausch älterer, meist überdimensionierter und ineffizienter Wärmeerzeuger gegen moderne und leistungsoptimierte Systeme
- Dämmung von Flanschen, Pumpen, Verschraubungen und Leitungen des Rohrnetzes
- Optimierung der Heizungsanlagensteuerung
- Anpassung der Kesselleistung an den tatsächlichen Bedarf
- Warmwasserbereitung nicht zu groß auslegen. Ist sie zu groß dimensioniert, führt das zu ungünstigen Betriebszuständen mit häufigen Start- und Abschaltvorgängen.
- Verwendung von druckgeregelten Hocheffizienz-Heizungspumpen – dadurch lassen sich Stromverbrauch und -kosten von Heizungspumpen um bis zu 70 Prozent reduzieren
- Durchführung eines hydraulischen Abgleichs– dadurch muss die Pumpe nicht gegen unnötigen Widerstand arbeiten, und die Heizkörper werden gleichmäßig warm.
Bürogeräte
Viele Geräte verbrauchen Strom, auch wenn sie ihre eigentliche Funktion nicht erfüllen: im Leerlauf. Das ist zum Beispiel im Bereitschaftsbetrieb (Stand-by) der Fall oder wenn das Gerät nur vermeintlich ausgeschaltet ist.
Bei Druckern und Kopierern kann durch Leerlauf weit mehr Strom verbraucht werden als für das Drucken oder Kopieren. Es empfiehlt sich, die Geräte mit einer schaltbaren Steckdosenleiste oder einer Zeitschaltuhr nach jedem Arbeitstag vollständig vom Netz zu trennen. In kleinen und mittleren Unternehmen benötigen zwei Drittel der Netzrechner (Server), die nachts Prozesse wie die Datensicherung bearbeiten, dafür weniger als drei Stunden. Ein Viertel der Netzrechner wird nachts überhaupt nicht benötigt, und am Wochenende ist sogar jeder zweite unbeschäftigt.
Was kann bei EDV-Anlagen verbessert werden?
- Aktivierung des Energiemanagements des Betriebssystems
- Abschaltung von Komponenten wie Hubs, Druckern oder Plottern außerhalb der Nutzungs- oder Betriebszeiten
- Kauf neuer energieeffizienter Geräte (siehe beispielsweise die Top-Runner-Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums)
Nach Empfehlung von Experten und Computerherstellern gilt: Die zulässige mittlere Raumlufttemperatur in Rechenzentren oder vergleichbaren Räumen braucht nicht tiefer als 26 °C gehalten zu werden – geringere Temperaturen führen zu deutlich höherem Stromverbrauch durch Kühlung. Indem die freie Kühlung genutzt wird – abhängig von der Außentemperatur –, kann sehr viel Strom für Kühlung eingespart werden.